Gf-Königin Marie: Unterschied zwischen den Versionen
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Meine schöne Rose<br> | Meine schöne Rose<br> | ||
− | Ich hoffe, es ist Euch all die Jahre gut ergangen. Ich hätte nie gedacht, dass es so schwer sein würde, wegzugehen, bis ich Frankreich verliess. Vielleicht bin ich zu voreilig … aber wisst ihr, als ich Euch zum ersten Mal sah, überkam mich eine solche Freude. Und jetzt … wenn ich an diesen Tag denke, werden meine Augen feucht. Während des Maskenballs habt Ihr dann mein Herz erobert. Ich fühlte mich so verloren, dass ich beschloss, wegzulaufen. Aber jetzt, nachdem ich dem Tod ins Auge geblickt habe, kann ich mich meinen eigenen Gefühlen stellen. Solange Ihr da seid, solange mein Herz noch schlägt, werden sich meine Gefühle Euch gegenüber nie ändern. | + | Ich hoffe, es ist Euch all die Jahre gut ergangen. Ich hätte nie gedacht, dass es so schwer sein würde, wegzugehen, bis ich Frankreich verliess. Vielleicht bin ich zu voreilig … aber wisst ihr, als ich Euch zum ersten Mal sah, überkam mich eine solche Freude. Und jetzt … wenn ich an diesen Tag denke, werden meine Augen feucht. Während des Maskenballs habt Ihr dann mein Herz erobert. Ich fühlte mich so verloren, dass ich beschloss, wegzulaufen. Aber jetzt, nachdem ich dem Tod ins Auge geblickt habe, kann ich mich meinen eigenen Gefühlen stellen. Solange Ihr da seid, solange mein Herz noch schlägt, werden sich meine Gefühle Euch gegenüber nie ändern.<br> |
Euer erbärmlicher Verehrer<br> | Euer erbärmlicher Verehrer<br> | ||
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− | + | Meine schöne Rose<br> | |
+ | Bitte verzeiht den plötzlichen Brief. Habt ihr letzte Nacht gut geschlafen? Gestern war ich in der Oper und ich konnte nicht umhin an euch zu denken. Ich erinnere mich noch, wie Ihr mir sagtet, dass Ihr die Oper liebt und dass Ihr gerne die Rolle des einfachen Menschen auf der Bühne spielt. Und jetzt, so glaube ich, hat sich Euer Wunsch erfüllt. Ich war vor ein paar Tagen in Eurem Theater und alle Sitze waren besetzt … Und ich habe auch Eure Aufführung gesehen. Ich sollte mich für Euch freuen, aber ich konnte nicht umhin, mir Sorgen zu machen … Euer Leben ist so aufregend wie immer und ich frage mich, ob die Erinnerungen die wir teilen, einfach in Vergessenheit geraten wie alte Tapeten … Also, meine liebe Marie, meine schöne Prinzessin, ich hoffe wirklich, dass Ihr mich noch mehr Erinnerungen mit Euch teilen lasst, um die Zeit, die wir verloren haben wieder gutzumachen. Werdet Ihr das tun?<br> | ||
+ | Euer erbärmlicher Verehrer<br> | ||
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− | + | Mein schöne Rose<br> | |
+ | Ich habe heute einen Brief von meinem Vater erhalten … Er fragte mich, wann ich nach Hause komme und ich antwortete ihm, dass ich Frankreich vorerst nicht verlassen könnte, weil der König meine Anwesenheit schätzt. Meine liebe Marie, wenn ich eines Tages von Euerer Seite weichen müsste, würdet Ihr versuchen, mich zu überreden? Oder würdet Ihr mir voller Anmut erlauben, zu gehen … Die Tränen und das Gelächter, das wir miteinander geteilt haben, haben sich auf ewig in mein Herz gebrannt und werden für immer ein Teil von mir sein. Deshalb möchte ich Euch meine wahren Gefühle gestehen.Mein grösster Wunsch ist es, an Eurer Seite zu bleiben und obgleich ich nicht jede Minute meines Lebens mit Euch verbringen kann … so lange ich Euer hübschen Antlitz sehen kann, Eure liebliche Stimme hören kann und Eure warmen Hände halten kann … so lange ich Euch sehen kann, werde ich zufrieden sein. Meine Rose, ich Euch niemals verlassen … | ||
+ | Ich hoffe, dieser Brief kann meinen Gefühlen Ausdruck verleihen und dass Ihr wisst, dass ich für immer Euer sein werde. Meine Gefühle für Euch wachsen jeden Tag und wenn ich Euch verlieren würde, würde es mich in Tausend Stücke zerreissen.<br> | ||
+ | Euer erbärmlicher Verehrer<br> | ||
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Version vom 24. Januar 2024, 23:05 Uhr
Fersen
Infos
Geschlecht: Männlich
Geburtsland: Schweden
Interessen: Schwertkampf, Reisen
Hans Axel von Fersen ist ein Schwedischer Graf und ein hervorragender Diplomat. Er kämpfte im Amerikanischen Unabhängigskeitskrieg an der Seite seines Freundes Lafayette. Im Herzen ein Romantiker umgibt er sich mit einem Hausch von Eleganz und Gelassenheit.
Zitate
- Ein Ort, an dem man seinen idealen Lebensstil und seiner Romantik freien Lauf lassen kann, das ist das schöne an Frankreich.
- Ich ein Casanova? Ich suche lediglich meine ideale Partnerin.
- Es gibt nichts Romantischeres, als im Krieg für sein Land zu sterben, für das zu sterben, was man liebt.
- Es muss da draußen jemanden geben, der mich verstehen kann. Deshalb habe ich Schweden verlassen ... um nach meiner Seelenverwandten zu suchen.
- Fechten ist ein Zeitvertreib, der es mir erlaubt, diejenige zu schützen, die mir am Herzen liegen.
Briefe
Brief 1
Meine schöne Rose
Ich hoffe, es ist Euch all die Jahre gut ergangen. Ich hätte nie gedacht, dass es so schwer sein würde, wegzugehen, bis ich Frankreich verliess. Vielleicht bin ich zu voreilig … aber wisst ihr, als ich Euch zum ersten Mal sah, überkam mich eine solche Freude. Und jetzt … wenn ich an diesen Tag denke, werden meine Augen feucht. Während des Maskenballs habt Ihr dann mein Herz erobert. Ich fühlte mich so verloren, dass ich beschloss, wegzulaufen. Aber jetzt, nachdem ich dem Tod ins Auge geblickt habe, kann ich mich meinen eigenen Gefühlen stellen. Solange Ihr da seid, solange mein Herz noch schlägt, werden sich meine Gefühle Euch gegenüber nie ändern.
Euer erbärmlicher Verehrer
Brief 1
Meine schöne Rose
Bitte verzeiht den plötzlichen Brief. Habt ihr letzte Nacht gut geschlafen? Gestern war ich in der Oper und ich konnte nicht umhin an euch zu denken. Ich erinnere mich noch, wie Ihr mir sagtet, dass Ihr die Oper liebt und dass Ihr gerne die Rolle des einfachen Menschen auf der Bühne spielt. Und jetzt, so glaube ich, hat sich Euer Wunsch erfüllt. Ich war vor ein paar Tagen in Eurem Theater und alle Sitze waren besetzt … Und ich habe auch Eure Aufführung gesehen. Ich sollte mich für Euch freuen, aber ich konnte nicht umhin, mir Sorgen zu machen … Euer Leben ist so aufregend wie immer und ich frage mich, ob die Erinnerungen die wir teilen, einfach in Vergessenheit geraten wie alte Tapeten … Also, meine liebe Marie, meine schöne Prinzessin, ich hoffe wirklich, dass Ihr mich noch mehr Erinnerungen mit Euch teilen lasst, um die Zeit, die wir verloren haben wieder gutzumachen. Werdet Ihr das tun?
Euer erbärmlicher Verehrer
Brief 1
Mein schöne Rose
Ich habe heute einen Brief von meinem Vater erhalten … Er fragte mich, wann ich nach Hause komme und ich antwortete ihm, dass ich Frankreich vorerst nicht verlassen könnte, weil der König meine Anwesenheit schätzt. Meine liebe Marie, wenn ich eines Tages von Euerer Seite weichen müsste, würdet Ihr versuchen, mich zu überreden? Oder würdet Ihr mir voller Anmut erlauben, zu gehen … Die Tränen und das Gelächter, das wir miteinander geteilt haben, haben sich auf ewig in mein Herz gebrannt und werden für immer ein Teil von mir sein. Deshalb möchte ich Euch meine wahren Gefühle gestehen.Mein grösster Wunsch ist es, an Eurer Seite zu bleiben und obgleich ich nicht jede Minute meines Lebens mit Euch verbringen kann … so lange ich Euer hübschen Antlitz sehen kann, Eure liebliche Stimme hören kann und Eure warmen Hände halten kann … so lange ich Euch sehen kann, werde ich zufrieden sein. Meine Rose, ich Euch niemals verlassen …
Ich hoffe, dieser Brief kann meinen Gefühlen Ausdruck verleihen und dass Ihr wisst, dass ich für immer Euer sein werde. Meine Gefühle für Euch wachsen jeden Tag und wenn ich Euch verlieren würde, würde es mich in Tausend Stücke zerreissen.
Euer erbärmlicher Verehrer
Historisches Vorbild
Hans Axel Graf von Fersen wurde am 4. September 1755 in Stockholm in Schweden geboren. Er war ein schwedischer Staatsmann und ein Favorit der Königin Marie Antionette. In Schweden wird er als „Axel von Fersen der Jüngere“ bezeichnet, um ihn von seinem Vater, der den gleichen Namen trägt, zu unterscheiden.
Hans Axel von Fersen entstammte dem ursprünglich baltischen Adelsgeschlecht Fersen, welches wiederum seine Wurzeln im norddeutschen Raum hatte und bis heute besteht. Seine Ausbildung machte er am Carolinum in Braunschweig und in Turin. 1779 trat er in den französischen Militärdienst ein, im deutschen Fremdenregiment Royal Bavière, und begleitete als Adjutant General Rochambeau nach Amerika. Dort fiel er wegen seiner Errungenschaften auf und wurde den Titel „allemand“ bezeichneten Régiment Royal-Suédois anerkannt. Der junge Adlige war von Anfang an ein Favorit des französischen Hofes, teils aus Erinnerung an die Hingabe seines Vaters an Frankreich, aber hauptsächlich wegen seiner eigenen Qualitäten. Besonders Königin Marie Antoinette war besonders angetan, wegen seines Charmes, seinem Witz und von seinem Aussehen.
Als 1788 der Krieg mit Russland ausbrach, begleitete Fersen sein Regiment nach Finnland, aber im Herbst desselben Jahres wurde er zurück nach Frankreich geschickt, wo sich die Französische Revolution bereits ankündigte. Sein Vorgesetzter Gustav III. brauchte einen Vertreter, der vollkommen im Vertrauen der französischen Königsfamilie stand und gleichzeitig fähig und verwegen genug war, um ihr in ihrer verzweifelten Notlage zu helfen. Er entschied sich für Fersen, der Anfang 1790 seinen Posten einnahm. Noch vor Ende des Jahres musste er erkennen, dass die Lage der französischen Monarchie hoffnungslos war, solange der König und die Königin von Frankreich praktisch Gefangene in ihrer eigenen Hauptstadt seien, auf Gedeih und Verderb einem unverantwortlichen Mob ausgeliefert. In der Flucht nach Varennes nahm er eine führende Rolle ein. Er hatte die erforderlichen Geldmittel im letzten Moment bereit. Er ordnete im Namen der Baronesse von Korff die Konstruktion der berühmten Kutsche für sechs Personen an und parkte sie auf seinem Hotelhof in der Rue Matignon, damit ganz Paris sich an ihren Anblick gewöhne. Er war der Kutscher, der die Königsfamilie vom Carrousel zur Porte Saint-Martin fuhr. Und er begleitete sie nach Bondy, der ersten Etappe auf ihrer Reise.
Im August 1791 wurde Fersen nach Wien geschickt, um den Kaiser Leopold zu bewegen, eine neue Koalition gegen das revolutionäre Frankreich einzugehen; er kam aber bald zu dem Schluss, dass der österreichische Hof nicht beabsichtigte, irgendetwas zu tun. Auf sein eigenes Ersuchen wurde er nach Brüssel versetzt, wo er der Königin von Frankreich nützlicher sein konnte. Im Februar 1792 begab er sich unter Todesgefahr abermals nach Paris, mit gefälschten Zeugnissen, die ihn als Generalbevollmächtigten Portugals auswiesen. Am 13. kam er an, und am selben Abend gelang es ihm, unbeobachtet mit der Königin zu reden. Am folgenden Tag war er von sechs Uhr abends bis sechs Uhr am nächsten Morgen bei der Königsfamilie und überzeugte sich davon, dass eine zweite Flucht unmöglich war. Am Nachmittag des 21. glückte es ihm ein drittes Mal, die Tuilerien zu besuchen, wo er bis Mitternacht blieb. Mit großen Schwierigkeiten gelangte er am 27. Februar wieder zurück nach Brüssel. Die gefährliche Expedition, ein Zeichen der Loyalität gegenüber der französischen Königin, hatte kein wesentliches Ergebnis. Die französische Monarchie wurde am 21. September 1792 abgeschafft. Ludwig XVI. starb am 21. Januar 1793 und Marie-Antoinette am 16. Oktober 1793 auf dem Schafott.
1797 wurde Fersen als schwedischer Vertreter zum Rastatter Kongress geschickt, aber infolge eines Protestes der französischen Regierung wurde es ihm nicht erlaubt, am Kongress teilzunehmen.
Hans Axel von Fersen war bis zum Tode der französischen Königin Marie Antoinette ein Philanthrop (Menschenfreundliches Denken), der sich nicht davor scheute, auch einmal einem Bauern zu helfen. Einer Legende nach ritt er in edlen Kleidern an einem Feld in der Landschaft vorbei und sah, wie die Bauern die Ernte einbrachten. Er stieg vom Pferd, zog seine Schuhe und Strümpfe und einen Teil seiner edlen Kleidung aus. Danach half er den Bauern barfuß und nur noch mit Hemd und Hose bekleidet beim Einbringen der Ernte auf dem Feld bis zum späten Abend.
Während der Regentschaft des Herzogs von Södermanland (1792–1796) fiel Fersen wie die anderen Favoriten Gustavs in Ungnade. Aber als Gustav IV. (König von Schweden) 1796 volljährig wurde, wurde er wieder bei Hof willkommen geheißen und in all seine Ämter und Würden wiedereingesetzt. 1801 wurde er zum Riksmarskalk (Militärbefehlshaber) ernannt. Beim Ausbruch des Kriegs gegen Napoleon begleitete Fersen Gustav IV. nach Deutschland, um ihm zu helfen, neue Alliierte zu gewinnen. Er hielt Gustav davon ab, in Preußen als Rache für die Weigerung des preußischen Königs, Frankreich den Krieg zu erklären, einzumarschieren. Während des Rests der Regierungszeit sank sein Einfluss auf den König deutlich, wenn er auch im Allgemeinen ein Mitglied der Regierung war, solange der König abwesend war.
Fersen hielt sich von der 1809er Schwedenischen-Revolution weitgehend fern. Seine Sympathien lagen auf Seiten des Prinzen Gustav, Sohn des unglücklichen Gustav IV., und man nahm allgemein an, dass er ihn als König wünschte. Als der neu gewählte Thronfolger, der beliebte Prinz Christian August von Augustenburg, plötzlich am 28. Mai 1810 in Kvidinge hed, Schonen, starb, gab es das Gerücht, dass er vergiftet worden sei und dass Fersen und seine Schwester, die Gräfin Piper (geb. Sophie von Fersen), Komplizen seien. Die Quelle dieser Behauptung ist nie entdeckt worden. Aber sie wurde von der Anti-Gustav-Presse eifrig aufgenommen, und der gängige Verdacht wurde insbesondere durch in der Nya Posten erschienene Fabel Die Füchse angeheizt, die gegen die Fersens gerichtet war.
Am 20. Juni 1810 wurde der Leichnam des Prinzen nach Stockholm überführt. Als Fersen in seiner Eigenschaft als Riksmarskalk den Leichenzug in die Stadt anführte, erschienen dem Volk seine prächtigen Gewänder wie ein offener Hohn über den allgemeinen Kummer. Die Menschenmenge begann zu murren, Steine zu werfen und „Mörder“ zu schreien. Er nahm in einem Haus am Riddarhus-Platz Zuflucht, aber der Mob stürzte ihm nach, malträtierte ihn und riss seine Kleider in Fetzen. Um das Volk zu beruhigen und das unglückliche Opfer zu retten, boten sich zwei Offiziere an, ihn zum Senatshaus zu begleiten und ihn dort unter Arrest zu setzen. Die Menge folgte ihm auf dem Weg und schlug ihn mit Stöcken und Schirmen. Kaum hatte er die Stufen zum Eingang bestiegen, schlug sie ihn nieder und trampelte ihn zu Tode. Der Seemann Otto Johan Tandefelt sprang mit beiden Füßen auf Fersens Oberkörper und führte so einen Bruch des Brustkorbs herbei. Diese Gräueltat, die mehr als eine Stunde dauerte, geschah im Beisein von zahlreichen Truppen, die nichts unternahmen, um den Riksmarskalk vor seinen Peinigern zu schützen. Bei seinem Tod war von Fersen der höchste Funktionär neben dem König. Die Nachricht über sein Ableben löste landesweite Trauer aus. Von Fersen erhielt ein Staatsbegräbnis.
Einige Monate nach der Ermordung von Fersens wurden alle Verdächtigungen gegen seine Familie, wonach diese in den Tod von Christian August von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg verstrickt sein sollte, fallengelassen. Seine Schwester Sophie zog sich aus Stockholm zurück und verbrachte den Rest ihres Lebens in der Nähe von Norrköping.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Axel_von_Fersen (Wikipedia)
Blaisdell
Infos
Geschlecht: Männlich
Geburtsland: Frankreich
Interessen: Wein, Schach, Geselligkeit
Der Innenminister Frankreichs, auf den sich Ludwig XV. sehr verließ und dem mit der Thronbesteigung Ludwigs XVI. mehr Verantwortung übertragen wurde. Er stellte die Interessen der königlichen Familie immer an der ersten Stelle und half bei der Reformen. Obwohl er in eine alte Adelsfamilie geboren wurde, hat er eine zwanglose Persönlichkeit und verbirgt seine wahren Absichten oft hinter einem Lächeln.
Zitate
- Im Augenblick wird jeder Eurer Bewegung Eurer Schicksal bestimmen.
- Ich werde alles opfern, sogar die Liebe, um mein Land zu retten.
- Ich habe meine Jugend Frankreich geopfert, damit es eine glorreiche Zukunftt haben kann, die ich mir vorstelle.
- In Zeiten wie diesen kann man es sich nicht leisten, weichherzig zu sein. Manchmal müssen für das große Ganze Opfer gebracht werden.
- Die meisten Menschen trinken, um zu feiern oder um ihre Sorgen zu vergessen. Ich benutze es als Mittel, um ein Gespräch zu beginnen.
Briefe
Brief 1
Text
Historisches Vorbild
Blaisdell hat kein direktes Vorbild wie die anderen Gefährten in Marie. Wir vermuten das Anne Robert Jacques Turgot sein Vorbild war, können dies aber nicht zu 100% sagen.
Anne Robert Jacques Turgot, baron de l’Aulne wurde am 10. Mai 1727 in Paris geboren und ein französischer Staatsmann und Ökonom der Aufklärung, der zur vorklassischen Ökonomie gezählt werden kann. Er beschrieb die Grundzüge des Ertragsgesetzes. Jacques Turgot war der jüngste Sohn von Michel-Étienne Turgot, Prévôt des Marchands von Paris, und Madeleine Françoise Martineau. Er entstammte einem Adelsgeschlecht aus der Normandie. Er wurde extra für die Kirche ausgebildet. 1750 entschloss er sich, nicht die Kirchenlaufbahn einzuschlagen. Als Grund gab er an, er könne es nicht ertragen, sein ganzes Leben über eine Maske tragen zu müssen. In den folgenden Jahren schrieb er u.a. zwei Abhandlungen "Über die Bildung der Regierungen und die Vermischung der Völker" und "Über die Fortschritte des menschlichen Geistes". Beide wurden erst posthum im Jahr 1808 herausgegeben.
Turgot studierte verschiedene Zweige der Wissenschaft sowie alte und moderne Sprachen.
Im August 1761 wurde Turgot zum Intendanten der Provinz Limoges ernannt, zu der einige der ärmsten und am höchsten besteuerten Gegenden Frankreichs gehörten. Hier blieb er dreizehn Jahre. 1769 schrieb er sein "Mémoire sur les prêts a intérêt" anlässlich einer skandalösen Finanzkrise in Angoulême, bemerkenswert ist diese Schrift, weil darin die verzinste Verleihung von Geld erstmals wissenschaftlich und nicht nur von einem kirchlichen Standpunkt aus behandelt wurde. Während der Hungersnot der Jahre 1770 bis 1771 legte er den Landbesitzern die Verpflichtung auf, den Armen und insbesondere den abhängigen Pächtern zu helfen. Turgots am besten bekanntes Werk, "Réflexions sur la formation et la distribution des richesses" hatte er 1766 angeblich für zwei chinesische Studenten geschrieben. Es erschien 1769 bis 1770 in Duponts Zeitschrift, dem "Ephémérides du citoyen", und wurde 1776 einzeln veröffentlicht. Dupont nahm jedoch verschiedene Änderungen des Textes vor, um ihn mehr mit Quesnays Doktrinen in Übereinstimmung zu bringen, was die Beziehungen zwischen ihm und Turgot beeinträchtigte.
Seine Ernennung zum Minister verdankte er Maurepas, dem „Mentor“ Ludwigs XVI., dem er vom Abbé Very empfohlen worden war, einem gemeinsamen Freund. Seine Ernennung zum Marineminister im Juli 1774 traf auf allgemeine Zustimmung. Turgots Politik angesichts der verzweifelten finanziellen Lage war es, in allen Bereichen strenge Sparsamkeit durchzusetzen. Alle Ausgaben mussten dem Generalkontrolleur zur Genehmigung vorgelegt werden, eine Reihe von Pfründen (Schenkungen) wurde beseitigt und ihre Besitzer entschädigt, der Missbrauch der „acquits au comptarit“ wurde angegangen, während Turgot persönlich beim König gegen die verschwenderische Vergabe von Stellen und Pensionen Einspruch einlegte. Er erwog auch eine tiefgehende Reform der „ferme générale“, begnügte sich aber für den Anfang mit bescheideneren Ansätzen. Er erzwang bestimmte Bedingungen für neugeschlossene Pachtverträge, wie effizienteres Personal; er schaffte den Missbrauch einer bestimmten Art von Pensionen ab, eine Reform, die Terray vermieden hatte, als er herausfand, wie viele Personen in hohen Positionen daran ein Interesse hatten, bestimmte Pachtverträge wurden aufgelöst. Er bereitete auch ein reguläres Budget vor.
Durch Turgots Maßnahmen gelang es, das Staatsdefizit beträchtlich zu reduzieren. Dennoch war das Defizit immer noch so hoch, dass er seinen Hauptplan nicht realisieren konnte, die indirekte Besteuerung durch eine einzige Landsteuer zu ersetzen. Frankreichs Beteiligung am amerikanischen Revolutionskrieg lehnte er aus ökonomischen Gründen ab, konnte sich aber nicht durchsetzen.
Schon längere Zeit hatte Turgot seine berühmte „Six Edits“ vorbereitet, die er im Januar 1776 dem conseil du roi vorlegte. Von den sechs Edikten waren vier von geringer Wichtigkeit. Die beiden, die heftigen Widerstand erregten, waren das Edikt zur Beseitigung der Corvées und das zur Aufhebung des Zunftzwangs. In der Präambel zu letzterem verkündete Turgot die Abschaffung der Privilegien und die Unterwerfung aller drei Stände unter die Besteuerung; der Klerus wurde auf Bitten Maurepas’ davon ausgenommen. Im Vorwort der Verfügung über die Zünfte betonte er das Recht für jedermann, ohne Einschränkungen in jedem Beruf zu arbeiten. Er erreichte die Registrierung aller sechs Edikte durch das Lit de justice am 12. März, aber zu dieser Zeit hatte er fast jeden gegen sich. Seine Angriffe auf die Privilegien hatten ihm den Hass des Adels und der Parlamente eingetragen, seine versuchten Reformen des königlichen Haushalts den des Hofs, seine Pläne zum Freihandel den der Finanziers, seine Ansichten über die Toleranz den des Klerus, und sein Edikt über die Zünfte den der reichen Bourgeoisie von Paris. Die Königin hatte eine Abneigung gegen ihn, weil er sich gegen die Verschwendungssucht zugunsten ihrer Günstlinge wendete, und bei Madame de Polignac hatte er auf ähnliche Weise Anstoß erregt. Trotzdem hätte alles gutgehen können, wenn Turgot wenigstens das Vertrauen des Königs behalten hätte. Der König konnte aber nicht darüber hinwegsehen, dass Turgot bei den anderen Ministern keinen Rückhalt hatte. Sogar sein Freund Malesherbes dachte, dass er zu überstürzt handele; überdies hatte er selber schon resigniert und dachte daran, zurückzutreten.
Die unmittelbare Ursache für Turgots Sturz ist zweifelhaft. Einige sprechen von einem Komplott, von gefälschten Briefen mit Angriffen auf die Königin, die dem König als Turgots vorgezeigt wurden; von einer Reihe von Notizen über Turgots Budget, angeblich von Necker ausgearbeitet, um dem König die Unfähigkeit Turgots zu zeigen. Andere schreiben seinen Sturz Marie Antoinette zu; zweifellos hasste sie Turgot dafür, dass er Vergennes bei der Abberufung des duc de Guînes von seinem Botschafterposten in London unterstützt hatte. Für dessen Angelegenheit war die Königin auf Veranlassung der Choiseul-Clique leidenschaftlich eingetreten. Wieder andere sprechen von einer Intrige Maurepas’. Beim Rücktritt von Malesherbes (April 1776), den Turgot durch den Abbé Very ersetzen wollte, schlug Maurepas dem König einen unfähigen Mann namens Amelot als Nachfolger vor. Als Turgot das hörte, schrieb er einen entrüsteten Brief an den König, in dem er ihm vorwarf, ihn nicht sehen zu wollen; in energischen Worten wies er auf die Gefahren eines schwachen Ministeriums und eines schwachen Königs hin; und er beklagte sich bitterlich über Maurepas’ Unschlüssigkeit und seine Abhängigkeit von Hofintrigen. Diesen vertraulichen Brief soll der König Maurepas gezeigt haben, dessen Abneigung gegen Turgot sich dadurch noch verstärkte. Bei all diesen Feinden war Turgots Sturz letztlich sicher; er wollte aber vor seinem Rücktritt noch lang genug im Amt bleiben, um seine Reform des königlichen Haushalts zu beenden. Dies wurde ihm jedoch nicht erlaubt, stattdessen wurde er am 12. Mai aufgefordert, seinen Rücktritt einzureichen. Er zog sich nach La Roche-Guyon zurück, dem Schloss der Herzogin von Anville, kehrte dann aber nach Paris zurück, wo er den Rest seines Lebens mit wissenschaftlichen und literarischen Studien verbrachte, nachdem er 1777 zum Vizepräsidenten der Académie royale des Inscriptions et Belles-Lettres gemacht worden war.
Letzendlich starb er am 18. März 1781.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Anne_Robert_Jacques_Turgot (Wikipedia)
Ludwig XVI
Infos
Geschlecht: Männlich
Geburtsland: Frankreich
Interessen: Lesen, Schlosserei, Technik
Ludwig-Auguste ist könig von Frankreich. Als er den Thron von Ludwig XV. übernahm, befand sich das Land bereits im Niedergang. Seine verschiendenen Reformenversuche scheiterten an seiner sanftmütigen und unentschlossenen Persönlichkeit.
Zitate
- Es ist meine Pflicht als König, diese Last zu tragen.
- Ich habe immer geglaubt, wenn du jemanden treu bleibst, würde dieser Mensch eines Tages deine Gefühle akzeptieren
- Diejenigen, die mich schwach und zaudernd nennen, kennen nicht die Angst, über dass Schicksal eines Landes zu bestimmen
- Was würde ich dafür geben, bürgerlich und nur meinen Lebenszielen verpflichtet zu sein.
- Zu verstehen, wie eine Maschine funktioniert, nährt nur meine Faszination für sie.
Briefe
Brief 1
Text
Historisches Vorbild
Ludwig XVI. (französisch Louis XVI), geboren als Prinz Ludwig-August von Frankreich, Herzog von Berry (französisch Prince Louis-Auguste de France, duc de berry) wurde am 23. August 1754 in Schloss Versailles geboren. Er stammt aus dem Haus Bourbon und wurde nach dem Tode seines Vaters 1765 Dauphin sowie nach dem Tode seines Großvaters 1774 schließlich König von Frankreich und Navarra. Er war der letzte König des Ancien Régime. Ludwig XVI. erhielt von seinem Großvater Ludwig XV. ein schwieriges Erbe. Frankreich stand am Rande des finanziellen Ruins und im Rahmen der absolutistischen Monarchie konnte der König die Krise nicht bewältigen. Im Zuge der Französischen Revolution musste er 1791 der Umwandlung von der absoluten in eine konstitutionelle Monarchie zustimmen, als deren Oberhaupt, nunmehr König der Franzosen, er fungierte. 1792 wurde er abgesetzt, 1793 vom Nationalkonvent wegen „Verschwörung gegen die öffentliche Freiheit und Anschlägen gegen die nationale Sicherheit“ zum Tode verurteilt und durch die Guillotine hingerichtet.
Er war der vierte von insgesamt acht überlebenden Nachkommen des französischen Kronprinzen (Dauphin) Louis Ferdinand de Bourbon und dessen zweiter Ehefrau Maria Josepha von Sachsen. Hinter seinem Vater und dem älteren Bruder Louis-Joseph nahm der Neugeborene den dritten Rang in der Thronfolge ein. In den ersten Lebensmonaten litt Ludwig an schwacher Gesundheit, da seine Amme ihn nicht ausreichend versorgen konnte und auf Anraten des Arztes Théodore Tronchin verbrachte er einige Monate in Meudon. Traditionell unterstand die Erziehung der „Kinder Frankreichs“ bis zum sechsten Lebensjahr der königlichen Gouvernante.
Während seiner Ausbildung beschrieben ihn seine Lehrer als gewissenhaften Schüler mit weit gefassten Fähigkeiten, der „sich in seinen Gesten weniger graziös als seine Brüder zeigte, aber was die Gründlichkeit des Urteils und die Qualitäten seines Charakters betreffe“ in nichts nachstehe. Allerdings zeichnete er sich durch eine große Schüchternheit und persönliche Unsicherheit aus, die nicht selten in unkontrollierte Brüskheit mündete.Durch den frühen Tod seines älteren Bruders am 21. März 1761 änderte sich die dynastische Bedeutung Ludwigs. Nunmehr rückte er in das Zentrum des Erziehungs- und Bildungsprogramms, die Lernerfolge überprüfte der Vater persönlich. Neben dem Erwerb von Fremdsprachen (Latein, Italienisch, Englisch und Deutsch) entwickelte Ludwig eine Vorliebe für Geschichte, Geographie und Mathematik. Als erster Bourbone interessierte er sich für Naturwissenschaften und den technischen Fortschritt. Am 20. Dezember 1765 verstarb sein Vater an Tuberkulose und der elfjährige Ludwig wurde gemäß den Bestimmungen Primogenitur als „Monseigneur le Dauphin“ neuer Thronfolger. Fortan sollte der Unterricht die zukünftige Rolle als Herrscher vorbereiten und ihm das Bewusstsein vermitteln, als König ein von Gott anvertrautes Amt zu verwalten. Als sein Großvater Ludwig XV. am 10. Mai 1774 starb, wurde Ludwig XVI. mit 19 Jahren König. Das spätere Selbstverständnis Ludwigs als Monarch wurde von einer patriarchalischen Königtums geprägt, jedoch blieb ihm die Lebenswirklichkeit der Bevölkerung fremd. Zeitgenossen erwähnten Ludwigs wenig vorteilhafte Erscheinung, der aufgrund seines plumpen Körperbaus zu ungelenken Bewegungen neigte. Jedoch äußerte man sich weitaus positiver über ihn, nachdem er neuer Thronfolger geworden war.
Hauptproblem Frankreichs war tatsächlich die hohe Staatsverschuldung. Ludwig zeigte sich hier als zwar gutwilliger, aber schwacher und unentschlossener Herrscher, dem es nicht gelang, sich vom Einfluss des Umfeldes seiner Frau zu befreien. Die radikalen Reformen von Turgot und Malesherbes (Minister) stießen auf den Widerstand des Adels, und Ludwig hatte nicht den Mut oder die Kraft, sie durchzusetzen. Die Unentschlossenheit und Passivität, mit denen Ludwig auf die sich verschärfende Krise reagierte, wird von einigen Historikern auf einen Nervenzusammenbruch mit anschließendem, jahrelangem Realitätsverlust zurückgeführt.
Außenpolitisch gelang es Ludwig, Frankreichs Position als Seemacht wieder zu stärken, indem er die Marine immens ausbaute. Diese konnte nun erneut mit jener Großbritanniens konkurrieren. Frankreich konnte sich damit im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg, den auch Necker befürwortete, gegen die Engländer behaupten. Im Jahr 1777 wurde die Unabhängigkeit der Vereinigten Staaten anerkannt, ein Jahr später trat Frankreich an der Seite der USA in den Krieg ein. Durch Ludwigs militärische Intervention verhalf Frankreich den Amerikanern zur Unabhängigkeit und konnte 1783 auf der Siegerseite den Frieden von Paris vermitteln. Doch der Unabhängigkeitskrieg riss ein gewaltiges Loch in die Staatsfinanzen, während er für Frankreich territorial weitgehend mit Status quo ante endete. Ihm war es als einzigem König im 18. Jahrhundert gelungen, einen Krieg gegen England zu gewinnen. Aber genau dieser Sieg sollte sich als Mitursache seines Untergangs herausstellen, denn die Kriegskosten steigerten die Staatsverschuldung ins Unermessliche. Zum anderen brachten die in Amerika eingesetzten Soldaten das aufklärerische Gedankengut der Amerikanischen Revolution mit nach Hause. Außerdem betrieben die Adligen, allen voran der Herzog von Orléans, genannt Philippe Égalité, und die von Ludwig im Jahr 1774 zurückgerufenen Parlamente, eine harte Oppositionspolitik. Hinzu kam die zunehmende Unbeliebtheit der Königin beim Volk, die unter anderem durch die Halsbandaffäre (1785) in Misskredit geriet. Der aufsehenerregende Prozess zeigte erstmals ein selbstbewusstes Parlament. Widrige Umstände wie zwei schlechte Ernten und ein harter Winter mit Versorgungsengpässen für die Pariser Bevölkerung trugen dazu bei, dass die Legitimität des Königs 1789 in den Augen vieler seiner Untertanen immer weiter schwand.
Um einen drohenden Staatsbankrott abzuwenden, berief Ludwig im Dezember 1787 eine Notabelnversammlung ein. Deren Beratungen brachten aber kein Ergebnis und schienen auf eine Beschränkung seiner Macht hinauszulaufen, weshalb Ludwig am 25. Mai 1787 beschloss, sie aufzulösen. Mit diesem Ereignis begannen die persönlichen Angriffe gegen den König, zumal er während der Sitzung plötzlich einschlief und dabei laut schnarchte. Um finanzielle Reformen zu verabschieden, berief der König 1789 die Generalstände ein, die seit 1614 nicht mehr zusammengetreten waren. Die Feierlichkeiten begannen am 4./5. Mai, wobei der König, als er mit dreistündiger Verspätung erschien, ohne besondere Bekundung der Freude begrüßt wurde. Während des anschließenden Gottesdienstes in der Kirche Saint-Louis nickte er ein. Am nächsten Tag erschien er gegen Mittag zur Eröffnung der Generalstände. In seiner nichtssagenden Ansprache erwähnte er nur das Problem der Staatsschuld und warnte vor einem übertriebenen Wunsch nach Neuerungen.
Am 17. Juni erklärten sich die Abgeordneten des Dritten Standes zur Nationalversammlung. Der König hielt sich zu dieser Zeit in Marly auf und konnte sich nicht dazu entschließen, dem Vorschlag Neckers zu folgen und den Forderungen des Dritten Standes entgegenzukommen. Dessen Bestrebungen gipfelten am 20. Juni im Ballhausschwur. Am 21. Juni hielt der König in demonstrativer Abwesenheit Neckers eine Rede an die Generalstände. Die Beratungen des Dritten Standes seien nichtig, ungesetzlich und wider die Grundsätze des Königreiches. Andererseits erklärte er sich bereit, die individuelle Freiheit, die Pressefreiheit und die Abstimmung der Generalstände nach Köpfen statt nach Ständen anzuerkennen. Gleichzeitig hoffte er, die privilegierten Stände würden mit dem Prinzip der steuerlichen Gleichbehandlung einverstanden sein. Die versöhnliche Wirkung dieser Zugeständnisses machte er aber gleich wieder zunichte, indem er in schneidendem Ton drohte, wenn der dritte Stand auf einer Abstimmung nach Köpfen statt nach Ständen beharren, würde er die Versammlung gewaltsam auflösen lassen Bei seiner Rückkehr nach Versailles fand er Neckers Rücktrittserklärung vor. Gleichzeitig zeigte sich erstmals eine aufgebrachte Menschenmenge vor dem Schloss und ergoss sich in Höfe und Säle. Auf dringende Bitten des Königs sah sich Necker veranlasst, seinen Rücktritt wieder rückgängig zu machen, und am 27. Juni ersuchte der König in einem Schreiben den Klerus und den Adel, sich dem Dritten Stand anzuschließen. Am selben Tag gab er jedoch auch den Befehl, Truppen am Rande der Hauptstadt zusammenzuziehen. Am Nachmittag des 13. Juli inspizierten der König und die Königin ausländische Regimenter, die kurz zuvor eingetroffen waren. Zu welchem Zweck die Truppen zusammengezogen wurden, ist in der Forschung umstritten. Die Pariser Stadtbevölkerung glaubte an böse Absichten des Königs und reagiert am 14. Juli mit dem Sturm auf die Bastille. Etwas später erschien er überraschend in der Nationalversammlung und kündigte an, er werde seine Truppen zurückziehen. Viele erleichterte Abgeordnete geleiteten ihn daraufhin zum Schloss und riefen: „Es lebe der König!“. Dessen ungeachtet wurde am 16. Juli in einer Sitzung des Staatsrates der Plan diskutiert, Versailles zu verlassen und fern der Hauptstadt den Kampf gegen die Revolution aufzunehmen. Der König entschied sich jedoch zu bleiben und rief abermals Necker zurück. Als Zeichen seines guten Willens fuhr er am 17. Juli in die Hauptstadt, um den Neuerungen seine Zustimmung zu geben. Am 5. August 1789 beschloss die Nationalversammlung, sämtliche Feudalrechte abzuschaffen, am 26. August folgte die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte. Doch der König weigerte sich, diesen Beschlüssen durch seine Unterschrift Gesetzkraft zu verleihen. Als am 14. September das Régiment de Flandre nach Versailles verlegt wurde, wuchs das Misstrauen erneut. Am 5. Oktober brach dennoch der König zur Jagd in den Wäldern von Meudon auf. Zahlreiche aufgebrachte Bürger, darunter viele Frauen (Poissarden) und Nationalgardisten strömten unterdessen nach Versailles. Gegen drei Uhr am Nachmittag kam der König zurück und beriet mit seinen Ministern, was zu tun sei. Er empfing eine Delegation der Frauen, die nach Brot schrien, schickte sie in die Küche und versprach, dass es an Brot nicht fehlen werde. Jean-Joseph Mounier bat den König, jetzt die Erklärung der Menschenrechte zu unterschreiben, doch der König war unentschlossen. Als er befahl, die Kutschen anzuspannen, stürzte sich die Menge auf die Wagen, zerschnitt das Geschirr und führte die Pferde weg. Der König sah sich genötigt, nun die Dekrete zu unterschreiben. Das aufgebrachte Volk schien beruhigt, und der König verbrachte noch einmal eine Nacht im Schloss.
Am frühen Morgen des 6. Oktober jedoch drang noch vor Tagesanbruch eine mit Spießen und Messern bewaffnete Demonstrantinnen in das Schloss ein. Als die Menge nach dem König rief, überredete ihn La Fayette, er möge sich dem Volk zeigen. Die königliche Familie zeigte sich auf dem Balkon, während La Fayette zu der Menge sprach. Diese rief: „Nach Paris! Nach Paris!“ Tatsächlich sah sich der König gezwungen, mit seiner Familie nach Paris in den Palais des Tuileries umzuziehen. Als er in Paris ankam, wurde er von der Menge mit Jubelrufen empfangen: „Wir haben den Bäcker, die Bäckerin und den kleinen Bäckerjungen!“. Noch einmal zeigte sich der Glaube an die magische Kraft des Königs, allein durch seine Anwesenheit die Versorgung mit Nahrungsmitteln zu sichern. Am 4. Februar 1790 verkündete Ludwig vor der Nationalversammlung feierlich, er und die Königin nähmen die Verfassung vollständig an. Am 6. Juni 1790 durfte die Königsfamilie mit Erlaubnis der Nationalversammlung nach Saint-Cloud reisen. Seit Frühjahr 1790 verbreitete sich das Gerücht, an Ludwigs Hof gebe es ein „österreichisches Komitee“: Marie-Antoinette schleiche sich nachts als Mann verkleidet in den Bois de Boulogne, um mit Feinden der Revolution konterrevolutionäre Ränke zu schmieden. Vor allem Radikale wie Marat und die Girondisten, eine Gruppierung der Jakobiner, verbreiteten diese Verschwörungstheorie. Die Existenz eines solchen Komitees konnte nie bewiesen werden. Die historische Forschung schätzt, dass die Zeitgenossen den Einfluss, den die Königin auf ihren Mann hatte, stark übertrieben. Ende Oktober kehrte das Königspaar nach Paris zurück, wo es eisig empfangen wurde. Am 13. November zogen demonstrierende Sansculotten zu den Tuilerien, und der König flüchtete ins Dachgeschoss, doch die postierte Nationalgarde konnte die Menge abdrängen. Am 28. Februar 1791 hingegen zogen Adlige, mit Degen, Jagdmessern und Pistolen bewaffnet, zu den Tuilerien, um das Königspaar vor Angriffen zu schützen. La Fayette entwaffnete sie im Beisein des Königs. Obwohl die königliche Familie die Erlaubnis erhalten hatte, über Ostern ein paar Tage in Saint-Cloud zu verbringen, wurde sie von der Nationalgarde mit aufgepflanzten Bajonetten über zwei Stunden in ihrer Karosse am Losfahren gehindert und von einer wütenden Menge beschimpft. Der König kehrte schließlich in das Schloss zurück. Am 20. Juni 1791 unternahm der König die so genannte Flucht nach Varennes: Verkleidet als Kammerdiener und unterstützt vom Liebhaber der Königin Hans Axel von Fersen brach er mit seiner Familie mitten in der Nacht in einer Berline von Paris Richtung Osten auf. In einer Proklamation an die Franzosen, die er in Paris zurückließ, widerrief er alle Zugeständnisse, die er seit Oktober 1789 gemacht hatte. Als Gründe für seine Flucht nannte er den Verlust seines Einflusses auf Regierung und Militär sowie die allgemeine Unordnung, für die er die revolutionären Klubs und die radikale Pariser Publizistik verantwortlich machte. Er warf der Nationalversammlung vor, aus der Monarchie ein „leeres Trugbild“ gemacht zu haben. In ihrer konstitutionellen Form sei sie „ein metaphysisches und philosophisches Regierungssystem […], das in der Praxis nicht funktionieren könne“. Daher rief er seine „treuen Untertanen“ dazu auf, endlich die wahren Absichten der Revolutionäre zu erkennen, die das „Vaterland“ unter dem Vorwand seiner Erneuerung zerstören wollten: „Wendet euch von neuem eurem König zu; er wird immer euer Freund sein“. In dem kleinen Ort Varennes wurde Ludwig anhand seines Konterfeis auf einer Münze von dem Sohn eines Postmeisters erkannt worden. Die königliche Familie wurde anschließend von Angehörigen der Nationalgarde nach Paris zurückgeführt und der König vorübergehend von seinen Ämtern suspendiert. Er war nun faktisch ein Gefangener, auch wenn er noch einige seiner Privilegien genoss. In einer Befragung durch drei Abgeordnete am 25. Juni hinsichtlich seiner Flucht wurde er schonend behandelt, zumal er seine Verbundenheit mit der Verfassung beteuerte. Am 13. Juli verkündete die Kommission zur Aufklärung der „Entführung“ Ludwigs, dem König sei nichts vorzuwerfen. Das Ergebnis der Kommission wurde angenommen und der König für unantastbar erklärt. Am 14. September legte Ludwig in der Salle du Manège, dem Tagungsort der Nationalversammlung, den Eid auf die neue Verfassung ab. Frankreich wurde zur konstitutionellen Monarchie. Er galt nun nicht mehr als Herrscher von Gottes Gnaden, sondern eher als erster Repräsentant des Volkes. Den Gesetzen der Nationalversammlung hatte er durch seine Unterschrift Rechtskraft zu verleihen, allenfalls konnte er durch sein aufschiebendes Veto ihr Inkrafttreten hinauszögern. Er scheint sich in die neuen Verhältnissen gefügt zu haben, denn im gleichen Monat warnte er seinen Bruder davor. Nach dem Sturm auf die Tuilerien am 10. August 1792 wurde der König mit seiner Familie am 13. August 1792 verhaftet und im Temple eingekerkert. Bei der zwei Stunden dauernden Überführung saß die königliche Familie in einer von nur zwei Pferden gezogenen Hofkarosse, die von Nationalgardisten begleitet wurde, während von allen Seiten Spottverse und Beschimpfungen erschollen. Da er nicht mehr König war, wurde er von nun an nur noch Bürger Louis Capet (bezugnehmend auf Hugo Capet, den Ahnherrn des französischen Herrschergeschlechts) angesprochen. In der ersten Sitzung des Nationalkonvents wurde am 21. September 1792 die Republik ausgerufen und der König offiziell entthront. Als Ludwig das entsprechende Dekret vorgelesen wurde, ließ er sich nichts anmerken. Am 29. September wurde Ludwig in den großen Wehrturm gebracht, in den man drei Wochen später auch die übrigen Familienmitglieder einquartierte. Die Haftbedingungen wurden ständig verschärft, und am 20. November entdeckte man in den Tuilerien einen geheimen Safe, den Ludwig dort ein halbes Jahr zuvor hatte einbauen lassen. Dort fanden sich zahlreiche Dokumente, die bewiesen, dass er royalistische Zeitungen finanziert und ein Netz von Geheimagenten aufgebaut hatte, die allein ihm berichteten. Auch hatte er Politiker bestochen (Mirabeau etwa hatte von ihm monatlich 5.000 Franc erhalten). Die Frage, ob man den ehemaligen König vor Gericht stellen könne, den die Verfassung doch für unantastbar erklärte, war zwischen den regierenden Girondisten und der radikaleren Bergpartei umstritten. Der Gesetzgebungsausschuss des Konvents prüfte vom 16. Oktober an die Frage und bejahte sie am 7. November 1792 schließlich in seinem Bericht mit Blick auf die Volkssouveränität: Es sei das Recht der Nation, die dem König gewährte Immunität auch wieder zurückzunehmen. Ein Ausschuss solle beauftragt werden, eine Liste der Anklagepunkte zusammenzutragen, gegen die Ludwig sich verteidigen und über die dann namentlich abgestimmt werden sollte. Der gemäßigte Abgeordnete Charles-François-Gabriel Morisson eröffnete die Debatte mit dem Hinweis auf den Rechtsgrundsatz: Man müsse Ludwig nach dem Recht beurteilen, das zur Zeit seiner Verbrechen gegolten habe, und zu der Zeit sei er eben immun gewesen. Der radikale Saint-Just, erwiderte, es handele sich gar nicht um eine rechtliche, sondern eine politische Frage: Ludwig sei ein Feind und stehe außerhalb des Gesellschaftsvertrags. Man habe ihn nicht zu beurteilen, sondern vielmehr zu bekämpfen. Wenn man nicht die Ausrufung der Republik desavouieren wolle, müsse man ihn hinrichten: „Jeder König ist ein Rebell und Usurpator“.
Der Prozess begann am 11. Dezember vor dem Nationalkonvent mit der Verlesung der Anklagepunkte. Ludwigs Verteidiger Raymond de Sèze argumentierte, die Verfassung erkläre die Person des Königs für unverletzlich, daher dürfe er nicht verurteilt werden. Die Girondisten schlossen sich dieser Argumentation an und verlangten eine Volksbefragung. Nach dem Zensuswahlrecht der Verfassung waren aber nur wohlhabende Männer über 25 Jahre stimmberechtigt, was eine Verurteilung unwahrscheinlich machte. Robespierre warnte daher vor einer Volksbefragung, die „die Republik unnötigerweise erschüttern“ würde. Ludwig wurde während des Prozesses zweimal angehört, was aber nur seine Delegitimierung vollends sichtbar machte. Hatten drei Jahre zuvor die Volksvertreter seine Rede nur stehend anhören dürfen, so musste er sich jetzt als Angeklagter vom Vorsitzenden Bertrand Barère de Vieuzac anherrschen lassen: „Louis, setzen Sie sich!“
Am 14. Januar 1793 begannen die Beratungen über das Urteil. Nicht wenige Abgeordnete fürchteten, dass sie oder ihre Familien Opfer von Repressionen werden würden, wenn sie nicht gegen Ludwig abstimmten, denn die Atmosphäre war hoch emotionalisiert und die Ränge der Salle du Manège dicht mit Zuhörern besetzt. Das Urteil stand nach 3 Abstimmungen fest. Justizminister Dominique Joseph Garat teilte es Ludwig am Nachmittag des 20. Januar mit, der den Rest des Tages mit seinem Beichtvater Henry Essex Edgeworth verbrachte. Dieser begleitete Ludwig am kommenden Tag bei seinem letzten Gang. Am Vormittag des 21. Januar 1793 trat Ludwig zum Schafott. 20.000 Menschen sahen zu, wie Ludwig sich kurz gegen den Henker Charles Henri Sanson wehrte, der ihm Handfesseln und Augenbinde anlegen wollte, und zu einer Ansprache ansetzte: „Volk, ich bin unschuldig! Ich vergebe …“ Der Kommandant Garde nationale Antoine Joseph Santerre befahl seinen Trommlern zu spielen, um seine weiteren Worte zu übertönen. Ludwig wurde unter die Guillotine gelegt und enthauptet, seinen Kopf zeigte der Henker der Menge, die in den Hochruf «Vive la nation!» ausbrach.
In Europa rief die Hinrichtung vielfach Bestürzung hervor und stärkte die Entschlossenheit der Koalition, den Krieg gegen die „Königsmörder“ unerbittlich fortzusetzen. Papst Pius VI. erklärte, Ludwig sei als Märtyrer für den katholischen Glauben gestorben und könne zu gegebener Zeit heilig gesprochen werden. Ludwigs Bruder Louis Stanislas Xavier, der spätere Ludwig XVIII., erklärte im Januar 1793, er übernehme die Regentschaft, doch wurde er weder von den europäischen Mächten noch von der royalistischen Opposition anerkannt. Am 16. Oktober 1793 wurde nach einem kurzen Prozess auch Ludwigs Frau Marie-Antoinette auf dem Revolutionsplatz guillotiniert. Sein überlebender Sohn Louis Charles starb 1795 im Alter von zehn Jahren im Temple-Gefängnis. Ludwig wurde zunächst auf dem Friedhof de la Madeleine beigesetzt und 1815 in die Basilika Saint-Denis überführt.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_XVI. (Wikipedia)
Gabrielle
Infos
Geschlecht: Weiblich
Geburtsland: Frankreich
Interessen: Lesen, Gärtnern, Marie begleiten
Duchess von Polignac und beste Freundin von Königin Marie. Obwohl sie in einem adeligen Haus geboren wurde, hat sie aufgrund der zahlreichen Schulden ihrer Familie nie ein einfaches Leben gehabt. Sie hat eine freundliche und sanfte Persönlichkeit und ist stets um das Glück und Wohlergehen von Königin Marie bemüht.
Zitate
- Ich weiß nicht viel über Politik oder die Führung eines Landes. Ich will nur die Menschen um mich herum glücklich sind.
- Ich bete, dass es da draußen jemanden gibt, der aufrichtig und nett zu mir ist, sei es aus romantischer Liebe oder Freundschaft...
- Wäre ich in einer anderen Zeit geboren worden... Hätte ich dann mehr Freiheit gehabt? Wäre ich glücklicher gewesen?
- Nicht jeder Adilige führt ein einfaches Leben... Es gibt einige, die darum kämpfen, die letzte Würde ihrer Familie zu bewahren.
- Ich fühle mich am wohlsten, wenn ich mit diesen Blumen und Pflanzen allein bin.
Briefe
Brief 1
Text
Historisches Vorbild
Yolande Martine Gabrielle von Polastron, Gräfin und später Herzogin von Polignac, auch als Madame de Polignac bekannt, wurde am 8. September 1749 in Paris geboren und war lange Zeit Favoritin der französischen Königin Marie-Antoinette und galt ihren Kritikern am Vorabend der Französischen Revolution als Prototyp des egoistischen und verschwendungssüchtigen Aristokraten des Ancien Régime.
Yolande de Polastron wurde als Tochter des Jean François Gabriel de Polastron, Graf von Polastron, Ritter von Noueilles, Venerque und Grépiac und der Jeanne Charlotte Hérault in Paris geboren. Bald nach ihrer Geburt zog die Familie ins Languedoc. Nach dem Tode der Mutter im Jahre 1753 (oder 1756) wurde sie zu ihrer Tante geschickt, die sie in einen Konvent für adelige Damen gab. Im Alter von 18 Jahren wurde sie mit dem Kapitän des königlichen Dragonerregiments, dem Grafen Jules François Armand de Polignac verheiratet. Mit ihm hatte sie vier Kinder, wobei es jedoch wahrscheinlich ist, dass ihr zweitgeborenes Kind einer Affäre mit Joseph Hyacinthe François de Paule de Rigaud, Graf von Vaudreuil, entstammte. Durch die Schwester ihres Mannes, Diane de Polignac, gelang es beiden, am Hof von Versailles eingeführt zu werden, wo Yolande 1775 auf Marie-Antoinette traf und umgehend deren Gunst gewinnen konnte. Wegen ihrer beruhigenden Wirkung, die sie auf die Königin hatte, machte sie sich auch bei Ludwig XVI. beliebt. So verdrängte sie schon bald Marie-Louise de Savoie-Carignan, die Fürstin von Lamballe, als engste Vertraute der Königin.
Als Anführerin des exklusiven Zirkels um die Königin gelang es ihr, große Vorteile für ihre gesamte Familie zu gewinnen, was ihr jedoch die Gegnerschaft und den Neid des alten Hofadels einbrachte, der sie als Emporkömmling ansah. Gleichzeitig zog sie sich auch den Hass der Massen zu, die ihren luxuriösen Lebensstil am Hofe und die Versorgung ihrer Familie auf Staatskosten missbilligten. Auf dem Höhepunkt ihres Einflusses wurde sie zur Gouvernante der königlichen Kinder, darunter des Dauphins Louis Joseph und der Prinzessin Marie Thérèse Charlotte, berufen und ihr Gemahl 1780 in den Herzogsstand erhoben. Die Polignac-Fraktion gehörte nun zu einem der bedeutendsten Machtfaktoren am Hof, deren Unterhalt jedoch Unsummen verschlang. Nach der Geburt von Marie-Antoinettes zweitem Sohn Louis Charles 1785 begann Yolande de Polignacs Macht jedoch zu schwinden, da die Königin die Kosten, die durch die Polignacs und ihren Anhang verursacht wurden, aber auch deren Betragen zunehmend als bedrückend, gar als despotisch ihr gegenüber empfand. Das Missfallen der Königin äußerte sich schließlich darin, dass sie Yolande de Polignac die Stellung der Ersten Kammerfrau entzog und sie der Jeanne-Louise-Henriette Campan übertrug. Yolande zog daraus schließlich ihre Konsequenzen und entschloss sich, Freunde in England zu besuchen. Nach ihrer Rückkehr involvierte sie sich zunehmend in die aktuelle Politik und führte bald die Ultraroyalisten am Hof an, die jegliches Entgegenkommen an die Angehörigen des Dritten Standes ablehnten und auf die Rehabilitierung des Absolutismus hofften. So überzeugte sie gemeinsam mit dem Bruder des Königs, Karl von Artois, und dem Baron von Breteuil die Königin, deren Gunst sie erneut erlangte, den reformfreudigen und beim Volk beliebten Finanzminister Jacques Necker zu entlassen und stattdessen Charles Alexandre de Calonne einzusetzen.
Nach dem Sturm auf die Bastille am 14. Juli 1789 flüchteten die Polignacs in die Schweiz und unternahmen Reisen nach Italien, von wo aus sie jedoch weiterhin Briefkontakt mit der königlichen Familie pflegten. Als Gouvernante folgte ihr Louise Félicité Joséphine de Croÿ d’Havré. Yolande selbst erkrankte schon einige Jahre später an Krebs und starb, kurz nachdem sie von der Hinrichtung ihrer einstigen Freundin und Gönnerin erfahren hatte, bei einem Aufenthalt in Wien.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Yolande_Martine_Gabrielle_de_Polastron,_duchesse_de_Polignac (Wikipedia)
Lafayette
Infos
Geschlecht: Männlich
Geburtsland: Frankreich
Interessen: Lesen, Schwertkampf, Herrschen
Gilbert du Montier de Lafayette ist ein französischer Marquis. Der Stammbaum seiner Familie lässt sich bis in die Zeit zurückverfolgen, als Cäsar noch über Rom herrschte. Er ist weiterhin als Fahnenträger der Freiheit bekannt und hat an vielen Schlachten teilgenommen. Er ist ein ernsthafter Mensch, der an seinen Überzeugungen festhält und von sich selbst oft ein Verhalten erwartet, das seinem Adelsstand angemessen ist.
Zitate
- Selbst wenn Frankreich in der Zukunft in Flammen aufgehen sollte, werde ich bis zum Schluss hier sein.
- Wenn ich mein Leben mit jemanden verbringen würde, müsste er meine Überzeugungen und Ideale verstehen.
- Der Marquis de Lafayette lebt und kämpft für die Freiheit.
- Es ist mein Schicksal, als Adliger geboren zu sein und es wäre mir eine Ehre, das Volk zu schützen.
- Krieg kann einen Menschen zum Äußersten treiben, aber auch seinen Mut und seine Einsicht schärfen.
Briefe
Brief 1
Liebste Königin
Bitte entschuldigt diesen plötzlichen Brief. Ich schreibe Euch, um mich dafür zu entschuldigen, wie unhöflich ich in der Vergangenheit zu Euch war. Als ich Frankreich verliess, wart Ihr noch eine junge Dame, die gerade aus einem fremden Land gekommen war. Die Zeit vergeht wie im Fluge, und Ihr seid jetzt die verehrte Königin von Frankreich. Euer wahres Ich unterscheidet sich wirklich von dem, was die Gerüchte sagen. Bitte verzeiht mein Frühres Verhalten. Von nun an werde ich alles tun, um Eure Vergebung zu verdienen. Nicht zuletzt wünsche ich Euch aufrichtig alles Gute.
Gilbert.
Brief 2
Liebste Königin
Ich vermute, dass die Diener Euch diesen Brief während des Frühstücks überreichen werden. Habe ich Euch überrascht? Ich möchte Euch nicht stören, aber es gibt einige Dinge, die Ihr wissen solltet. Ich habe Euch in letzter Zeit besser kennen gelernt, und Ihr habt meinen vorherigen Eindruck von Euch völlig über den Haufen geworfen. Ihr demonstriert fortwährend Eure Intelligenz, Eleganz und Schläue, und es ist Frankreichs Glück eine Königin wie Euch zu haben. Manchmal kann ich mich Eurer Gesten überhaupt nicht verwehren. Diese gelegentliche Unfug und dieses Sensibilität sind so bezaubernde weibliche Züge. Euer Majestät, ich will Euch nicht beleidigen. Ich respektiere Euch zutiefst … genauso wie ich den König respektiere. Ich bin bereit, alles zu geben, um zur Wiederbelebung des königlichen Hofes beizutragen. Ich biete Euch meine ganze Kraft und meine Loyalität an. Wenn es etwas gibt, bei dem ich Euch helfen kann, braucht Ihr mich natürlich nur zu fragen, und es wird mir ein Vergnügen sein, dies zu tun.
Gilbert
Brief 3
Liebste Königin
Ich war in letzter Zeit sehr vertieft in staatliche Affären. Obwohl ich ständig an Euch denke, finde ich einfach keine Zeit, Euch zu schreiben. Heute ergibt sich endlich die Gelegenheit und es gibt so viel, dass ich gar nicht weiss, wo ich beginnen soll. Es gibt Gefühle … tief in mir, die ich seit Jahren unterdrücke und die ich Euch bisher nicht enthüllten konnte. Heute, nach ein paar Gläsern Whiskey, finde ich endlich den nötigen Mut. Womöglich wird dieser Brief niemals den Weg zu Euch finden, doch ich kann meine Gefühle nicht länger verbergen …
Neben dem Respekt, der Anerkennung und der Dankbarkeit, die ich für Euch empfinde, habe ich … romantische Gefühle für Euch entwickelt. Auf einem Maskenball traf ich einst eine elegante junge Dame und bis heute geht mir ihre Silhouette nicht mehr aus dem Kopf. Jedes Mal, wenn Euch sehe, werde ich an sie erinnert.
Ich habe mich nicht mehr so gefühlt, seit ich ein junger Mann war. Mein Herz rast, mein Geist ist rastlos und ich kann meine Blicke kaum im Zaum halten. Ich bin so versucht … dass ich sogar in Betracht ziehe, meine Prinzipien zu verraten und etwas zu tun, war eine Freundschaft gefährden könnte. Ich möchte nur … Es tut mir leid, Euere Majestät. Ich sollte nicht darüber reden. Ihr könnt unmöglich die Damen von damals sein …
Oh, was habe ich geschrieben? Dieser Brief darf niemals verschickt werden …
Gilbert
Historisches Vorbild
Marie-Joseph-Paul-Yves-Roch-Gilbert du Motier, Marquis de La Fayette oder Lafayette, geboren am 6. September 1757 in Chavaniac (heute Chavaniac-Lafayette), war ein französischer Général de division und Politiker. Der Aufklärer nahm auf der Seite der Kolonisten am Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg teil und spielte eine wichtige Rolle in der Französischen Revolution.
La Fayette entstammte einem alten Adelsgeschlecht aus der Auvergne, dessen Mitglieder häufig eine militärische Laufbahn eingeschlagen hatten. Sein Vater war Michel Louis Christophe Roch Gilbert Paulette du Motier, Marquis de La Fayette, Colonel der Grenadiers de France. Er wurde 26-jährig im Siebenjährigen Krieg in Westfalen getötet, als ihn am 1. August 1759 in der Schlacht bei Minden eine Kugel traf. Er starb in den Armen des Herzogs Victor-François de Broglie. Seine Mutter, Marie Louise Jolie de La Rivière (1737–1770), eine reiche Aristokratin aus Saint-Brieuc, führte in Paris im Palais du Luxembourg ein zurückgezogenes Leben, bis sie am 3. April 1770 starb. Der Marquis de La Fayette wurde so im Alter von 12 Jahren Vollwaise und potenzieller Alleinerbe des beträchtlichen Vermögens seines Großvaters mütterlicherseits, des Marquis de La Rivière, der am 24. April 1770 verstarb und ihm eine Rente von 25.000 Livres hinterließ. Zur selben Zeit erbte er durch den Tod eines weiteren Onkels ein Jahreseinkommen von 120.000 Livres. So wurde er zu einem der reichsten Männer Frankreichs seiner Zeit. Es war sein Urgroßvater, der Graf de La Rivière, ein ehemaliger hoher Offizier der königlichen Armee, der ihn in Paris erziehen ließ.
La Fayette studierte bis 1771 am Collège du Plessis, dem heutigen Lycée Louis-le-Grand und durchlief gleichzeitig eine Ausbildung zum Offiziersanwärter im Regiment der Schwarzen Musketiere des Königs. Der Herzog von Broglie, der Freund des verstorbenen Vaters, hatte ihn zu dem Entschluss bewogen, eine militärische Laufbahn einzuschlagen und in die königliche Garde einzutreten. Er absolvierte entsprechend auch die Militärakademie in Versailles.
Am 11. April 1774 heiratete er mit 17 Jahren Marie Adrienne Françoise de Noailles (1759–1807), die Tochter des Herzogs von Ayen, Paul-François de Noailles. Aus der Ehe gingen ein Sohn und drei Töchter hervor. Seine Schwiegereltern, einer der ältesten Familien am französischen Hofe entstammend und darüber hinaus mit Madame de Maintenon verwandt, führten die La Fayettes im Frühjahr 1774 bei Hofe ein. Am Hofe Ludwigs XVI. konnte La Fayette nichts bewirken. Da er eher den eigenen Freiheiten zugetan war und nicht den geringsten Sinn für den höfischen Geist aufbrachte, missglückten alle Versuche seines Schwiegervaters, ihm eine günstige Position bei Hofe zu verschaffen. Nach seiner Hochzeit verließ er freiwillig den Hof, um sich dem Régiment de Noailles dragons seines Schwiegervaters anzuschließen, nachdem er zum Capitaine der Dragoner befördert worden war.
Von 1771 bis 1776 diente La Fayette in der französischen Armee, doch bald quittierte er den Dienst wieder. Nach der Unabhängigkeitserklärung der britischen Kolonien 1776 ging La Fayette deshalb gegen den massiven Widerstand seiner Familie mit einer selbst angeworbenen Freiwilligentruppe 1777 nach Amerika, um dort für die amerikanische Unabhängigkeit und seine mit der Aufklärung verbundenen Ideale der Gleichheit, Freiheit und Gerechtigkeit zu kämpfen. Am 13. Juni landete er nördlich von Charleston und bot der Kontinentalarmee seine unbezahlten Dienste an.
Als überzeugter Demokrat und aufgeklärter Verfechter des Freiheitsgedankens setzte sich La Fayette für die Demokratie, die Abschaffung der Sklaverei und die Menschenrechte ein. 1778 verbündeten sich Frankreich und die USA gegen Großbritannien, daraufhin erklärte Großbritannien Frankreich den Krieg. La Fayette kehrte 1779 für sechs Monate nach Frankreich zurück, um Militär- und Finanzmittel für die USA zu beschaffen. 1780 kehrte er an Bord der Hermione nach Amerika zurück und war führend am Virginia-Feldzug beteiligt. Dieser endete 1781 mit der Kapitulation der Briten bei Yorktown. Am 18. Dezember 1781 trat La Fayette von Boston aus die Rückfahrt nach Frankreich an. In den Vereinigten Staaten wurde er als großer Kriegsheld gefeiert. Mehrere Städte und Counties (Landkreise) wurden nach ihm benannt (meistens mit der Schreibweise Lafayette), z. B. in Louisiana, Mississippi und Indiana. 1785 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences gewählt.
Als La Fayette im Januar 1782 in Frankreich eintraf, bereitete ihm das Volk einen triumphalen Empfang. Am 22. Januar wurde er in Versailles empfangen. Ludwig XVI. nahm ihn in die Notabelnversammlung auf. Der Katholik La Fayette, der in den Vereinigten Staaten George Washington und andere Protestanten kennen und schätzen gelernt hatte, setzte sich nun mit zwei reformierten Pfarrern in Verbindung, Paul Rabaut und dessen Sohn Jean-Paul Rabaut Saint-Étienne. Unter La Fayettes Einfluss erließ Ludwig XVI. im November 1787 das Toleranzedikt von Versailles,[3] das vor allem den Hugenotten zugutekam, die zuletzt 1743 bis 1752 erneut starken Verfolgungen ausgesetzt waren.
La Fayette war das wichtigste Bindeglied zwischen der Amerikanischen Revolution und der Französischen Revolution. Als begeisterter Anhänger der amerikanischen Verfassungsgrundsätze rief er alle Staaten auf, dem amerikanischen Beispiel zu folgen. In der Anfangsphase der Französischen Revolution war La Fayette einer der führenden Politiker. Am 11. Juli 1789 brachte er in die neue Nationalversammlung den Entwurf einer Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte nach amerikanischem Vorbild ein, den er mit der Unterstützung von Thomas Jefferson, einem der Verfasser der Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten und damals Botschafter in Paris, erarbeitet hatte. Am 14. Juli 1789 wurde er Vizepräsident der Nationalversammlung. Nach dem Sturm auf die Bastille am 14. Juli 1789 wurde er Kommandant der Nationalgarde und gründete den politisch gemäßigten Klub der Feuillants, die nach einer konstitutionellen Monarchie nach englischem Vorbild strebten. Während der Oktoberunruhen warf er zum Schutz der königlichen Familie die Republikaner unter Danton nieder. Am 14. Juli 1790, als das Föderationsfest auf dem Marsfeld gefeiert wurde, leistete La Fayette als erster den Bürgereid.
La Fayette wurde mit dafür verantwortlich gemacht, dass der König am 20. Juni 1791 einen Fluchtversuch unternehmen konnte. Drei Tage nach dem 2. Jahrestag des Sturms auf die Bastille ließ er das Feuer auf eine aufgebrachte Menschenmenge eröffnen. Dieses Massaker auf dem Marsfeld mit dutzenden Toten kostete ihn einen großen Teil seiner Popularität. Am 1. Oktober legte er nach der Auflösung der Nationalversammlung die Führung der Nationalgarde nieder, worauf der König ihm das Kommando über eine der drei französischen Armeen gab.
Nachdem es am 10. August zum Tuileriensturm gekommen und der König in Kerkerhaft überführt worden war, protestierte La Fayette entschieden. Daraufhin wurde er von den Jakobinern öffentlich beschuldigt, er wolle sich ihren Zielen in den Weg stellen und die Truppen gegen sie wenden. Die Nationalversammlung erklärte ihn zum Verräter. La Fayette floh deshalb nach Flandern, wo er von den Österreichern gefangen genommen wurde. 1792 wurde er vorerst von den Preußen in ihrer Festung Wesel und in Magdeburg interniert und ab 1794 von Österreich in Olmütz, Mähren. Erst Napoleon Bonaparte erwirkte 1797 seine Freilassung. Er reiste nach Hamburg, wo er zeitweilig lebte, und verließ es wieder Anfang 1799. Während der Revolution musste La Fayettes Ehefrau Adrienne die Exekutionen ihrer Großmutter, Mutter und Schwester durch die Revolutionäre mitansehen und entkam selbst nur knapp der Guillotine.
Nach Frankreich zurückgekehrt, zog sich La Fayette auf sein Landgut Lagrange zurück und hielt sich vom öffentlichen Leben fern, da er die Politik Bonapartes ablehnte. Nach der Verbannung Napoleons engagierte er sich wieder in der Politik. 1815 sowie von 1818 bis 1824 und von 1825 bis zu seinem Tod war La Fayette Mitglied der Deputiertenkammer. Seit 1818 war er liberaler Abgeordneter. Während der Julirevolution von 1830 befehligte er erneut die Nationalgarde und unterstützte die Thronbesteigung des „Bürgerkönigs“ Louis Philippe. Sowohl in der nachnapoleonischen Restauration als auch nach der Julirevolution führte La Fayette die großbürgerliche Opposition.
La Fayette starb am 20. Mai 1834 im Alter von 76 Jahren in Paris und wurde auf dem Friedhof Cimetière de Picpus bestattet.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Marie-Joseph_Motier,_Marquis_de_La_Fayette (Wikipedia)
d'Eon
Infos
Geschlecht: Männlich/Weiblich*
Geburtsland: Frankreich
Interessen: Schwertkampf, Theater, Musik
Sowohl Ritter als auch Spoin für Frankreich. Er löst Probleme lieber mit seinem Verstand als mit seiner exellenten Schwertkunst. Er ist meist als Frau verkleidet und hat eine spielerische Einstellung zu Welt. Als Mitglied des Geheimdienstes von Ludwig XV. weiß niemand so recht, was er vorhat
* Während seiner Zeit in London gingen Grüchte über sein Geschlecht um, die erst ein Ende fanden, als er offiziell als Frau anerkannt wurde und fortan als Madame Beaumont weiterlebte. D'Eon verbrachte 49 Jahre ihres Lebens als Mann und 33 Jahre als Frau.
Zitate
- Die hellsten Momente der Geschichte werden sich in den dunkelsten Zeiten Frankreichs ereignen.
- Sicher, die Liebe ist eine wunderbare Sache, aber ich bin nur daran interessiert zu sehen, wie die Menschen verrückt danach werden
- Attentäter ist ein plumpes Wort. Bitte, ich bin ein... Künstler.
- Die beste Verkleidung , die man haben kann, ist, seinen wahren Charakter zu verbergen.
- Theater ist mehr als Musik. Macht es nicht Spaß, die Welt aus der Perspektive eines anderen Menschen zu sehen.
Briefe
Brief 1
Text
Historisches Vorbild
Charles-Geneviève-Louis-Auguste-André-Timothée d’Éon de Beaumont, auch: le Chevalier d’Éon, geboren am 5. Oktober 1728 in Tonnerre (Frankreich), war ein französischer Diplomat, Soldat, Freimaurer, Schriftsteller und Degenfechter.
Der Sohn des Anwalts Louis d’Éon de Beaumont und der Françoise de Chavanson besuchte bis 1749 in Paris erfolgreich das Collège Mazarin, wo er den Doktor beider Rechte erwarb. Danach wurde er als Advokat (Rechtsanwalt) am Parlament zugelassen und Sekretär der Finanzbehörde sowie königlicher Zensor. Da er geistreich und gebildet war, bewegte er sich bald in einflussreichen Kreisen, und einige seiner Denkschriften erregten die Aufmerksamkeit des Prinzen von Conti, der ihn Ludwig XV. empfahl. Bei beiden entstand die Idee, ihn im Rahmen ihrer Geheimdiplomatie 1756 als Spion (offiziell als Sekretär des Botschafters Douglas) nach Russland zu schicken. Er sollte Elisabeth, Zarin von Russland, ohne Wissen ihres Großkanzlers Bestuscheff, der Frankreich hasste, treffen und so die brachliegenden diplomatischen Beziehungen zwischen den beiden Ländern befördern. D'Éon erwarb erfolgreich das Vertrauen der Zarin, die mit Ludwig XV. eine Korrespondenz begann. 1757 wurden die diplomatischen Beziehungen wieder aufgenommen und Russland auf die Seite Frankreichs und Österreichs in den Siebenjährigen Krieg gezogen. 1761 kehrte er nach Frankreich zurück.
D’Éon hatte zeitlebens den Ruf eines exzellenten Fechters. Er kämpfte im Siebenjährigen Krieg unter Marschall de Broglie und wurde bei Ultrop an Kopf und Schenkel verwundet. Bei Osterwieck zwang seine Attacke ein preußisches Bataillon zur Kapitulation.
1763 wurde er als Sekretär des Botschafters de Nivernais, Louis-Jules Mancini-Mazarini, insgeheim aber als Diplomat mit Verhandlungsvollmachten, nach London gesandt. Er war in zahlreiche Intrigen verwickelt und knüpfte seine Kontakte in Kreise des britischen Adels gern durch Belieferung mit selbst angebauten Weinen. Da er in London in direktem geheimen Auftrag des Königs handelte, der seinen Außenminister nicht einweihte und offiziell jede Verbindung abstritt, geriet er mit diesem in Konflikt, als der neue Botschafter de Guerchy nach London entsandt wurde. Nachdem er sich dem Befehl widersetzt hatte, sein diplomatisches Amt abzugeben und London zu verlassen, blieb er als politischer Exilant in London, wobei er wichtige Staatspapiere in seinen Besitz brachte. Zu seiner Verteidigung ließ er 1764 die diplomatische Korrespondenz über seine Abberufung in London veröffentlichen.
Ab etwa 1763 lebte d'Éon zumindest zeitweise in weiblicher Identität, möglicherweise auch, um eine Auslieferung zu erschweren. In London wurde er Freimaurer. 1766 erhielt er von Ludwig XV. eine jährliche Pension von 12.000 Livre und setzte seine Spionagetätigkeit fort.
Nach dem Tod Ludwigs XV. im Jahr 1774 bemühte sich d’Éon um eine Rückkehr nach Frankreich. Der König stimmte dem zu und setzte ihm für die Rückgabe geheimer Staatspapiere eine hohe Pension aus, machte aber ausdrücklich zur Bedingung, dass d’Éon Frauenkleider tragen müsse. 1777 kehrte er als „Chevalière Charlotte d’Éon“ nach Frankreich zurück. Als er 1779 diese Rolle satt hatte und wieder als Mann auftrat, wurde er vom König inhaftiert und erst wieder freigelassen, als er zustimmte, erneut Frauenkleider zu tragen.
1785 übersiedelte er wiederum nach England. Infolge der französischen Revolution verlor d’Éon seine Pension, sodass er gezwungen war, seinen Lebensunterhalt durch Verkauf seiner wertvollen Bibliothek und durch öffentliche Fechtduelle in Frauenkleidern zu verdienen, die er bis zu einer schweren Verwundung im Jahre 1796 veranstaltete.
Seine letzten Jahre lebte er mit einer Witwe namens Cole zusammen. 1805 begann er mit dem Schreiben seiner Autobiographie, die aber erst postum erschien. Von der britischen Königin Sophie Charlotte von Mecklenburg-Strelitz, die er schon seit seiner Fahrt 1756 nach Russland kannte, erhielt er eine Pension. Er starb 1810 in London im Alter von 81 Jahren.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Charles-Genevi%C3%A8ve-Louis-Auguste-Andr%C3%A9-Timoth%C3%A9e_d%E2%80%99%C3%89on_de_Beaumont (Wikipedia)